von Jürgen Lenski. Da steht er nun in einer Hinterhof-Werkstatt in Berlin Pankow – die Unterlage eine Euro-Palette, geschätzte 850 kg schwer, aus einem einzigen Stück Sandstein vermutlich im 12. Jahrhundert herausgehauen.

Verbürgt ist, dass dieser Taufstein seit dem 16. Jahrhundert in der Kirche St. Nikolaus in Beuster steht. Allerdings hätte er so Einiges zu erzählen, denn er wies massive Schäden und Verschlimmbesserungen auf. So wurde eine der ursprünglich acht Ecken, die möglicherweise bei einem Umfall herausgeschlagen wurde, ergänzt. Der Handwerker wollte wohl dem Stein etwas Gutes tun und hat gleich zwei Ecken daraus gemacht, so dass der Stein eine völlig unharmonische Struktur mit neun Ecken aufwies.

Die Oberfläche wiederum zeigt deutliche Auswaschungen der weicheren Sandsteinschichten. Vermutlich war der Stein über längere Zeit der Witterung ausgesetzt. Dies hat man – vermutlich im 19. Jahrhundert – durch Auftrag einer Kalkschicht auszugleichen versucht. Noch so eine
Verschlimmbesserung…

Unter den kundigen Händen des Diplom-Restaurators Thomas Schubert gewinnt der Taufstein nun seine ursprüngliche und deutlich sichtbare romanische Struktur zurück. Die achteckige Form wird wieder hergestellt und somit auch die eigentliche Radiär- und Achsensymmetrie mit dem
umlaufenden Rundstab und den darunter befindlichen Schmuckelementen.

Der Charakter eines alten Steines soll aber erhalten werden – mit den Fehlstellen und der dazugehörigen Patina.

Herr Schubert plant die Lieferung des sanierten Steins für Donnerstag, den 13.12.2018 und so hoffen wir, dass er beim Weihnachtskonzert am 15.12.2018 der Gemeinde präsentiert werden kann.

Ein weiterer Schritt auf dem Wege der Sanierung von St. Nikolaus konnte somit getan werden – dank eines Preises des Wirtschaftsministeriums des Landes. Bald wird auch das Geläut wieder in seiner ganzen Klangfülle vorhanden sein; also: Fortsetzung folgt!

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