Wandern… Spontan verbinde ich das Wort mit Gedanken. Umherschweifende; also wandernde Gedanken. Bergauf. Bergab. Durch tiefe Täler. In luftige Höhen. Querfeldein. Kreuz und quer. Ohne vordergründig erkennbaren Sinn, der sich manchmal dann plötzlich ergibt – einfach so. Ohne Zwang. Und so soll es sein, wenn man wandern geht: habe ich mir sagen lassen. Denn ich bin nicht so die ausdauernde Geherin. Radfahren ja. Laufradrunden mit dem Zweijährigen drehen und nebenherlaufen auch sehr gerne. Brauche ich aber Leerlauf zum Nachdenken, Anregungen für neue Perspektiven, Ideen für Problemlösungen oder das Bewältigen von Aufgaben, muss Entscheidungen treffen, will komplett abschalten oder aktiv ausruhen – dann tauche ich ab, schlüpfe in den Badeanzug, setze meine (Bade)Tarnkappe und Schwimmbrille auf; ziehe kraulend Bahn um Bahn. 80 an der Zahl à 25 Meter. Nicht mehr und nicht weniger, wobei ich jede einzelne Bahn mitzähle – mehrfach. So bei jedem dritten Armzug. Monk lässt grüßen.

“Kinder, wir gehen wandern” – uff

Wandern… das sind aber auch viele Kindheitserinnerungen. Ich war wohl so 7 / 8 Jahre alt, da beschlossen meine Eltern, die Herbstferien umherstreifend zu verbringen. „Kinder, wie gehen wandern“, klang im Teenageralter dann eher wie eine Drohung. Ich habe jede Tropfsteinhöhle im Harz gesehen. Mehrfach! Die Hexen in Thale tanzen. Und ich weiß um die einseitige Liebe des Riesen Bodo zur Königstochter Brunhilde an der Rosstrappe. Beeindruckend – die Göltzschtalbrücke, ja. Doch vielleicht ist mir auf Kilometer 3.800 die Lust am Wandern abhandengekommen. Oder ich habe sie bei einer der Rasten am Wegesrand liegen lassen. Wer weiß…

Foto: (noch) voll motivierte Wander-Kinder

Inzwischen gibt meine Mutter zu: „Mein Ding war das auch nicht so ganz.“ Das versöhnt. Und heute gebe ich zu: Der Gedanke ans Wandern reizt mich irgendwie. Und vielleicht packt mich die Wanderlust doch noch (einmal). Mit Kind 2 die Altmark entdecken – wandernd, klingt gar nicht mal so schlecht. Besonders jetzt, wo man mit dem Reisebuch „Wandern im Nüscht“ von Sibylle Sperling und Amanda Hasenfusz (Herberge Dahrendorf / Gedanken-Blog), erschienen im Frühjahr 2022 beim Omnino Verlag, so viel Input auf dem Schoß liegen hat. 34 Touren durch die gesamte Altmark auf 312 Seiten. Mit Gastro- und Übernachtungstipps, doppelseitigen Detailkarten zu jeder Tour, Hintergrundinfos zu Geschichte, Personen, Orten und historischen Gebäuden. Und dem Versprechen: “Einheimische werden mit dem Nüscht-Wanderführer ihre Heimat aus einem neuen Blickwinkel entdecken.” ISBN: 978-3-95894-166-3, Preis: 15 Euro, überall im Buchhandel erhältlich oder online empfohlen bei geniallokal.de oder buch7.de

Und meine eigenen Recherche-Touren zu den Reisebüchern In the middle of Nüscht – die östliche Altmark entdecken und In the middle of Nüscht – Go West wirken noch immer nach. Positiv. Genauso wie eine 20 Kilometer Radtour in der westlichen Altmark “Immer dem Klappern nach: Friedensstifter Storch”, die sich auch wunderbar erwandern lässt, oder eine Winterwanderung in Osterburg. So viel weites Land – lost in place – sometimes.

Und für alle Outdoor-Fans: auf vielfachen Wunsch gibt es jetzt eine In the middle of Nüscht Emaille-Tasse für unterwegs. Was in meinem Fall eher unterwegs von der Kaffeemaschine ins Badezimmer, zurück an den Frühstückstisch heißt. Noch….

In the middle of Nüscht Emaille-Tasse: 13 Euro im lokalen Handel erhältlich bei Büro Engels, Breite Straße 11, Hansestadt Osterburg (Altmark) oder auf Anfrage per E-Mail an inthemiddleofnuescht@gmail.com auch Versand möglich.

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